Raunächte

Eine besondere Zeit für Rück- und Ausblick

Dunkelroter Kreis
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In diesem Artikel erfahren Sie, was es mit dieser Bezeichnung auf sich hat und warum diese Jahresphase so prädestiniert für die eigene Standortbestimmung und weitere Entwicklung ist.

Anhand von zwei Beispielübungen zeige ich Ihnen zudem konkrete Anwendungsmöglichkeiten und Umsetzungshilfen.

Was sind die Raunächte?

Hier ein eher esoterischer bzw. mystischer Erklärungsansatz:

Der Zeit zwischen den Jahren, den sogenannten Raunächten, wird im europäischen Brauchtum eine besondere Bedeutung zugemessen. Die Raunächte werden nach alter germanischer Tradition mit zahlreichen Ritualen und Festen zelebriert. Je nach Region werden Tänze durchgeführt, Feuer entzündet und Häuser sowie Ställe geräuchert.

Diese zwölf Tage zwischen dem 24. Dezember und dem 6. Januar gelten als symbolische Tage des Übergangs. Themen wie Tag und Nacht, Dunkel und Hell, Geburt und Tod, Auf- und Abrechnung, Rückblick und Ausblick sowie Glück und Leid stehen hier dichter beieinander als im übrigen Jahr.

In dieser Zeit sollen Tiere sprechen, Kontakt mit Verstorbenen aufgenommen und die Zukunft vorhergesagt werden können. Es ist die Zeit der Orakel, Weissagungen, Vertreibungen, der Auflösung und des Neubeginns, die ideale Zeit, das eigene Schicksal neu zu gestalten. Bei den alten Druiden war dies die Zeit der mächtigsten Rituale.

Und hier mein Erklärungsansatz als Diplom-Psychologin und Anti-Stress-Coach:

Unabhängig von der mystischen bzw. religiösen Zuschreibung, ist die Zeit zwischen den Jahren eine besondere Zeit. Der Jahreskreis schließt sich und nimmt wieder neuen Schwung auf. Wie eine Brücke befinden sich zwischen Altem und Neuem diese zwölf Tage und Nächte, denen besondere Kraft nachgesagt wird. Die Zeitspanne, in der die Raunächte angesiedelt sind, dürfte die längste “Zwischenzeit” sein, die wir kennen.


Was bedeutet das jetzt für Sie?

Sie können diese Tage gezielt für sich nutzen. Gestalten Sie diese Zeit achtsam und bewusst. Sie können sich von ungeliebtem Alten verabschieden und gewünschtes Neues willkommen heißen. Das Rad des Jahres steht still und gibt Ihnen die Gelegenheit zur Besinnung, Reflexion und Neuausrichtung. So starten Sie mit Tatkraft und positiver Energie ins neue Jahr.

  • Sie wollen den Jahreswechsel für sich nutzen?
  • Sie sind an Ihrer eigenen Entwicklung interessiert?
  • Sie sind bereit, durch Selbstcoaching an sich selbst zu arbeiten?
  • Sie wollen Dinge in Ihrem Leben verändern und andere genauso beibehalten wie bisher?

Dann sind die Raunächte genau richtig für Sie!

 

Unterteilung der Raunächte

Sechs der zwölf Raunächte liegen im alten Jahr und sechs Tage und Nächte liegen im neuen Jahr. Das macht eine klare Unterteilung in zwei Themengebiete möglich.

  1. Rückblick
    In der ersten Hälfte der Raunächte dreht sich alles um den Rückblick und das Verabschieden des alten Jahres.
  2. Ausblick
    Die zweite Hälfte dieser Zeit ist dem Thema Zukunftsplanung und dem Begrüßen des neuen Jahres gewidmet.

 

Übungsbeispiele zur direkten Anwendung

1. Das alte Jahr abschließen und Unerledigtes beenden

Übungsanleitung:
Die letzten Tage des alten Jahres bieten sich an, um innerlich und äußerlich Ordnung zu schaffen und Dinge abzuschließen. Schubladen ausmisten, Blumen umtopfen, Unterlagen sortieren, Kaputtgegangenes reparieren, Geborgtes zurückbringen, Schulden begleichen und Projekte beenden – all das sind mögliche Tätigkeiten in dieser Zeit.

Denn: Es ist ein schönes Gefühl, innerlich und äußerlich sortiert das alte Jahr zu verabschieden und mit Leichtigkeit ins neue Jahr zu schreiten.

Hierzu drei einfache Selbstcoachingfragen:

  • Was habe ich in diesem Jahr zu Ende gebracht?
  • Was möchte ich noch abschließen, bevor das Jahr zu Ende geht?
  • Welche Themen, Dinge oder Menschen werden mich nicht ins neue Jahr begleiten?

Ein schönes Gedankenspiel zum inneren Aufräumen ist auch die Phantasiereise in die eigene Dachkammer des Lebens.

Stellen Sie sich vor, alle Ihre Erlebnisse des scheidenden Jahres liegen wild durcheinander in einer Dachkammer. Erfahrungen, konkrete Erlebnisse, Gefühle, Gedanken, eigene Verhaltensweisen und körperliche Empfindungen liegen unsortiert am Boden.

Stellen Sie sich nun in Ihrer Fantasie mehrere leere Kisten und Kartons vor. Langsam befüllen Sie diese mit den Dingen, die sich am Boden Ihrer Dachkammer befinden. Achten Sie dabei darauf, dass nur Dinge in einen Karton kommen, die auch zusammengehören.

Stück für Stück wird Ihr Boden der Dachkammer leerer und die Kartons voller. Vielleicht spüren Sie schon jetzt eine Form von Erleichterung und innerer Ruhe. Nun beschriften Sie in Gedanken die einzelnen Behälter mit eindeutigen Schlagworten und Überschriften, um schon von außen zu erkennen, was in der Kiste liegt. Auf diese Weise erhalten Sie Ordnung, Übersicht und Struktur.

Wenn alles sortiert, aufgeräumt und beschriftet ist, dann können Sie sich entscheiden, welche Kartons Sie verschließen und vielleicht in den Keller stellen wollen. Oder aber Sie entscheiden sich, einzelne Kartons offen zulassen und im Laufe des nächsten Jahres weiter zu befüllen. Die Wahl liegt bei Ihnen. In jedem Fall haben Sie mit Ihrer Aufräumaktion in der Dachkammer dafür gesorgt, dass Ihre Gefühls-, Gedanken- und Erfahrungswelt wieder etwas klarer vor Ihnen liegt. So haben Sie Platz für künftige neue Erfahrungen.

 

2. Das neue Jahr willkommen heißen und frische Samen säen

In der Silvesternacht werden durch Feuerwerke lautstark bunte Blüten in den Himmel gemalt. Dabei blitzt und donnert es heftig. Blitz und Donner sind die Archetypen der Befruchtung. Symbolisch werden also mit dem Ritual des Feuerwerks Blüten befruchtet und zum Leben erweckt.

Ab heute richtet sich Ihr Blick nach vorne und damit in Ihre Zukunft. Das neue Jahr beginnt und es stellt sich die Frage nach der Neuausrichtung Ihres Lebens. Die Summe Ihrer Erfahrungen und Erkenntnisse aus den ersten sechs Raunächten bildet nun die Basis für die weitere Perspektive. Dabei geht es um Ziele, Lebensprioritäten und persönliche Vorhaben im neuen Jahr.

Übungsanleitung:
Unabhängig von Wind und Wetter dürfen Sie heute an die frische Luft und in die Natur gehen. Nichts ist schöner, als bei klarer, kalter Luft tief ein- und auszuatmen und die Klarheit der Natur zu spüren.

Gehen Sie allein spazieren oder mit einer Person, die Ihnen nahesteht. Achten Sie auf Dinge, die Sie sehen, hören, riechen oder auf sonstige Art und Weise wahrnehmen. Nehmen Sie diese einfach wahr, ohne sie zu bewerten und darüber nachzudenken. Machen Sie Ihren Geist frei für Botschaften und Hinweise aus dem Unbewussten.

Richten Sie nun Ihre Aufmerksamkeit nach Innen. Welche Bilder, Ideen oder Anregungen für das neue Jahr schwirren Ihnen im Kopf herum? Was möchten Sie am Jahresende abgeschlossen in den Händen halten oder in Bewegung gebracht haben? Was wollen Sie wachsen, was erblühen sehen?

Lassen Sie sich bei Ihrem Spaziergang Zeit. Ohne Druck und mit viel Leichtigkeit werden die richtigen Gedanken kommen und die Unwichtigen weiterziehen. Wenn Sie wieder zuhause angekommen sind, können Sie nun Pläne schmieden, wie Sie Ihre Samen säen wollen.

  • Welche Hebel werden Sie in Bewegung setzen?
  • Welche Aktionen einleiten?
  • Wie können Sie Ihren Samen hegen, pflegen und sie beim Wachsen unterstützen?
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