Stress

nach dem Urlaub!

Dunkelroter Kreis
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Karins Urlaub

Karin war dieses Jahr in ihrem Urlaub auf Kreta. Zuerst wandern und dann noch ein paar Tage am Strand entspannen. Es waren super erholsame Ferien. Die Seele baumeln lassen und entspannt die Natur genießen.

Das war für Karin auch bitter nötig gewesen. Die letzten Wochen vor dem Urlaub war der reinste Stress-Marathon. Ein Kundenauftrag jagte den anderen und immer wieder gab es überraschende Probleme bei der Lieferkette. Der Urlaub war ihr Lichtblick und Anker im stürmischen Alltag gewesen.

Vor lauter Stress im Vorfeld konnte sich Karin leider gar nicht richtig auf den Urlaub einstimmen. Es blieb ihr kaum Zeit zur Vorbereitung. Schade, denn Vorfreude ist ja bekanntlich die schönste Freude. Den Reiseführer hat sie erst am Flughafen gekauft und auf Kreta angekommen merkte sie, dass ihre Wanderschuhe nicht mehr passen, und sie vergessen hatte den Bikini einzupacken. Wieder Stress! Einkaufen in der nächsten Stadt.

Die ersten Nächte träumte Karin noch von der Arbeit. Gott sei Dank wurde das aber nach vier Tagen immer besser. Nachts durchschlafen, tagsüber Erholung. Endlich war es so richtig Urlaub. Doch die Zeit ging viel zu schnell vorüber. Drei Tage vor dem Abflug erhielt sie einen dringenden Anruf ihres Kollegen und musste sich, trotz schlechter W-Lan-Verbindung, ins Firmennetz einloggen, um ein paar Zahlen zu eruieren. Ab da an, waren ihre Nächte wieder im Gedankenkarussell gefangen. Vorbei mit der Erholung.

Nach einem anstrengenden Flug mit einem schnarchenden, fettleibigen Sitznachbarn kam Karin Sonntag nachts zuhause an und musste am Montag gleich wieder zur Arbeit fahren. Auf sie wartete ein Schreibtisch voller Arbeit und das E-Mail-Postfach quoll über. Keine Zeit zum Abarbeiten. Die ersten beiden Tage waren vollgestopft mit Meetings und abends wartete der Berg an dreckiger Wäsche auf sie. Vorbei mit der Erholung. Im Gegenteil. Karin ist frustriert, schlecht gelaunt und fühlt sich komplett ausgelaugt. Wie schade!

Das Post-Holiday-Syndrom

Was Karin erlebt hat, ist leider kein Einzelfall. Nach einem Urlaub sollten wir eigentlich entspannt und topfit zurück an den Arbeitsplatz kommen. Das ist aber längst nicht bei allen Menschen so. Untersuchungen zeigen, dass rund ein Drittel der Arbeitnehmenden nach ihrem Urlaub in ein Stimmungstief fallen. In der Psychologie nennen wir dieses Phänomen „Post-Holiday-Syndrom“. Müdigkeit, Demotivation, Konzentrationsstörungen, Kopfschmerzen, Schlafstörungen und Gereiztheit kennzeichnen dieses Tief.

In den meisten Fällen verschwinden die Symptome nach wenigen Tagen wieder. Der Alltag wird wieder zur Routine und der Körper gewöhnt sich an den altbekannten Stress-Rhythmus des Arbeitstages.

Bei manchen Menschen ist das jedoch nicht der Fall. Der Frust, dass der Urlaub nicht die gewünschte Erholung gebracht hat, die Müdigkeit durch die Abarbeitung der angefallenen Arbeitsberge, der starke Kontrast zwischen Urlaubsfeeling und Alltagsstress führt weiter in eine depressive Verstimmung. Manche Menschen rutschen sogar nach einem Urlaub in eine Sinnkrise und denken an Aussteigen, Auswandern oder Frühverrentung.


Häufigste Fehler

Die Gefahr für das Post Holiday -Syndrom ist besonders groß, wenn folgende drei Fehler begangen werden:

  1. Schlechte Vorbereitung auf die Urlaubszeit
    Wer meint, noch vor dem Urlaub alles erledigen zu müssen, bis tief in die Nacht arbeitet, sich keine Zeit nimmt, um die Vorfreude wachsen zu lassen, der wird völlig kaputt und ausgelaugt in den Urlaub starten. Wenn dann noch keine Urlaubsvertretung vereinbart wurde, und so ein Berg an Arbeit nach dem Urlaub sicher ist, dann ist das Post-Holiday-Syndrom bereits vorprogrammiert.
  1. Zu wenig Erholung im Urlaub
    Gerade Menschen, die im Alltag viel Stress und Druck haben, neigen unglücklicherweise dazu im Urlaub dieses Muster fortzusetzen. Aktivurlaube, extreme Events / Aktivitäten und vollgestopfte Tagesplanungen. All dies vereitelten eine echte Erholung und Ruhephase.
  2. Fehlender Puffer zwischen Urlaub und Arbeitsbeginn
    Viele Menschen haben im Urlaub einen anderen Schlaf-Wach-Rhythmus als im normalen Alltag. Auch die Ernährungsgewohnheiten sind oft deutlich anders. Ohne eine entsprechende Übergangszeit (z.B. das Wochenende zwischen Ankunft aus dem Urlaub und Arbeitsbeginn) kann der abrupte Wechsel  Stress erzeugen.

Stress vermeiden und Urlaubsfeeling erhalten

Als Psychologin und Anti-Stress-Expertin habe ich Ihnen fünf gute Tipps zusammengestellt, damit Sie ihren Urlaub und die damit einhergehende gute Stimmung möglichst lange erhalten können:

  1. Vorsorge betreiben:
    Schon vor dem Urlaub an danach denken. Zum Beispiel zwei bis drei Tage Puffer zwischen Heimreise und Arbeitsbeginn einplanen, oder den ersten Tag im Kalender blocken, um E-Mails zu sichten und langsam wieder reinzukommen. Auch kann es sinnvoll sein, sich die letzten Urlaubstage langsam wieder auf den Schlaf-Wach-Rhythmus des Alltags einzustellen.
  1. Schöne Erinnerungen festhalten:
    Symbole oder Bilder aus dem Urlaub in den Alltag integrieren. Zum Beispiel Muscheln im Bad dekorieren, aus den Handyfotos ein Fotoalbum erstellen, Musik aus dem Urlaubsland bei der Fahrt zur Arbeit hören.
  1. Mini-Urlaubs-Rituale in den Alltag integrieren:
    Verhaltensweisen aus dem Urlaub weiterführen. Zum Beispiel morgens sich mit Sonnencreme einreiben und den Geruch genießen, kleinen Mittagsschlaf einlegen, abends ein Buch lesen, mit Gewürzen aus dem Urlaubsland kochen.
  1. Entspannungsübungen ausprobieren
    Laut einer Studie vermissen die Menschen nach einem Urlaub besonders die Erholung, den Strand, die Sonne und das Gefühl „sich um nichts kümmern zu müssen“. Entspannungsübungen wie Autogenes Training, Meditation, Progressive Muskelrelaxation oder Yoga können das Gefühl von Leichtigkeit und Entspanntheit erzeugen. Einfach mal ausprobieren!
  1. Nächste Lichtblicke planen
    Vorfreude ist bekanntlich die schönste Freude. Daher nicht lange warten und gleich über den nächsten Urlaubsort nachdenken oder für das nächste Wochenende etwas Schönes planen.

Kennen Sie dieses Stimmungstief nach dem Urlaub? Welche Maßnahmen helfen Ihnen, wieder zum normalen Alltag und zu einer positiven Grundhaltung zu finden?

Ich wünsche Ihnen in jedem Fall einen wunderschönen, entspannten nächsten Urlaub und hoffentlich positive, langanhaltende Nachwehen im Alltag.

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